I woke up like this: Wie du deine Morgenroutine lieben lernst

Lisa von omscandi bei ihrer yoga morgenroutine

Ich liebe es, den Tag von der Yogamatte aus zu starten – ich liebe meine Morgenroutine! Tatsächlich war der Weg dorthin aber gar nicht so leicht – und das Problem war nicht das extra früher Aufstehen.

Braucht es eigentlich eine Morgenroutine?

Mit Sicherheit ist eine morgendliche Yoga-Praxis nicht für alle Menschen der richtige Start in den Tag. Aber Routinen an sich, haben schon ihr Gutes!

Denn Routinen geben Halt. Sie sind ein Anker in jedem noch so trubeligen Tag. Auch wenn immer wieder alles anders kommt, als man denkt: Die Routinen bleiben und signalisieren, dass es immer noch Dinge gibt, die absolut verlässlich sind – etwas, das wir zu oft vergessen.

Eine Routine hat übrigens nichts damit zu tun, etwas unaufmerksam und mechanisch zu tun. Gerade in Bezug auf eine Yoga-Routine wäre das ja auch ziemlich kontraproduktiv. Man unterscheidet Gewohnheit und Routine. Die Unterschiede werden in den Definitionen laut Duden deutlich:

Eine Gewohnheit ist eine „durch häufige und stete Wiederholung selbstverständlich gewordene Handlung, Haltung, Eigenheit; etwas oft nur noch mechanisch oder unbewusst Ausgeführtes“.

Eine Routine dagegen wird als unter anderem als eine „durch längere Erfahrung erworbene Fähigkeit, eine bestimmte Tätigkeit sehr sicher, schnell und überlegen auszuführen“ definiert.

Und genau das ist essenziell für deine Yoga-Morgenroutine!

Im Yoga zählt eigentlich nur eins: deine eigene Praxis. Egal, ob du alleine übst oder im Studio – nichts schadet deiner Yoga-Praxis mehr, als wenn du dich vergleichst oder meinst, dich in bestimmte Asanas verbrezeln zu müssen, um endlich auch „gut genug“ (wofür auch immer, das Universum schert es nicht, wie lange du im Handstand stehst) bist.

Aber ein Gefühl für dein Yoga, deinen Körper und Geist im Yoga, bekommst du nur mit einer regelmäßigen Praxis. Eine Asanaroutine am Morgen hilft dir also nicht nur klarer und aufgeräumter in den Tag zu starten, sondern hilft dir, deine eigene, individuelle Praxis aufzubauen – und genau das ist es, was eine „gute“ oder „überlegene“ Praxis ausmacht.

 

Wie du deine passende Routine findest

Eine Routine zu entwickeln, braucht Zeit. Einige sprechen davon, dass es nötig ist, eine Sache 21 Tage durchzuhalten, bis sich eine Routine einstellt – ich vermute allerdings stark, dass dies wie so oft nicht für alle Menschen gleich ist 😉
Trotzdem heißt es: Dran bleiben!

Helfen kann ein Routinenstarter, z. B. das Ausrollen deiner Yogamatte, das Anzünden einer Kerze oder eines Räucherstäbchens, das die Routine einläutet und den Fokus setzt: Jetzt ist Zeit für meine 10-20-30 Minuten Morgen-Yoga und für nichts anderes.

Trotzdem all der „Wenn du lange genug durchhältst, wird das schon mit der Routine“-Gedanken bin ich der festen Überzeugung, dass dir gerade eine Adana-Routine als körperliche Praxis auch gut tun und Spaß machen sollte.

Und genau das war auch mein Problem bei der Etablierung meiner Morgenroutine.

In meiner eigenen Yogapraxis übe ich oft Asanas, die ich noch nicht beherrsche. Das sind zumeist Armbalancen wie Pincha Mayurasana, den Unterarmstand, oder auch die Krähe, Bakasana. Oder ich probiere Varianten herausfordernder Asanas, die mir Spaß machen, z. B. verschiedene Beinpositionen im Kopfstand.
Außerdem mag ich kraftvolle Flows und Sonnengrüße, in denen ich durch die Bewegungen und Asanas fließen kann – kein Wunder, dass ich im Vinyasa-Yoga zuhause bin, der Stil wird immerhin nicht umsonst „Meditation in Bewegung“ genannt.
Entsprechend wollte ich auch meine Morgenroutine aufbauen. Und wie begrüßt man den Tag besser als mit dem Sonnengruß? Also raus aus dem Bett, ab auf die Matte, vom Stand in den Hund, Krieger-Varianten, Kopfstand – Kreislauf. Und damit meine ich nicht Kreislauf im Sinne von Alles-wieder-von-vorn, sondern Kreislaufprobleme mit Kopfschmerzen und Schwindel. Meine Morgenroutine bestand also aus wackeligen Balancen, Unwohlsein und entsprechend beschissener Motivation. 

 

Sei’s drum. Jetzt kann ich wenigstens wieder länger schlafen

Ja, nee.
Mich hat der missglückte Versuch der Morgenroutine richtig gefuchst. Ich wollte so gern, dass es funktioniert!
Also hieß es einmal mehr: in mich hineinhorchen. Was kann mir meine Morgenroutine geben? Was brauche ich morgens und was tut mir um die Uhrzeit eigentlich gut?

 

Was tut mir eigentlich gut?

Ob ich will oder nicht: Ich bin jetzt auch über 30 und langsam aber sicher merke ich, dass ich mich nach dem Aufstehen doch mitunter ganz schön eingerostet fühle. Besonders Rumpf und Rücken sehnen sich nach Lockerung und Bewegung. Also habe ich angefangen, zu experimentieren und habe gemerkt: Morgens liebe ich Vorbeugen, die den Rücken strecken, und Twists, die Blockaden in der Wirbelsäule lösen und die ganze Wirbelsäule so neutralisieren. 

 

Mut für Experimente

Wenn du deine Yogaroutine also auch lieben lernen möchtest, finde heraus, was dir zu dieser frühen Uhrzeit gut tut. Probiere verschiedene Dinge aus, lass dich inspirieren. Auf YouTube oder Instagram gibt es massig kostenlose Videos, die du ausprobieren und dir deine Lieblingsasanas für den Morgen heraussuchen kannst. Vielleicht merkst du, dass eine Kombination aus Mediation und Pranayama genau das Richtige für dich ist – oder brauchst du gerade morgens Action, um in den Tag zu kommen?

Oder du lässt dich an die Hand nehmen, z. B. von mir! In meinem Kurs „I woke up like this“ zeige ich dir eine Woche lang nicht nur jeden Morgen neue Flows mit jeweils einem unterschiedlichen Fokus, sondern wir steigen auch direkt in die Routine ein, in dem wir uns jeden Morgen zur gleichen Uhrzeit auf der Matte treffen – ja, auch am Wochenende.

Denn wer hat gesagt, dass Routinen einfach wären 😉

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